Limmattalbahn

2010-2022

Die Limmattalbahn verbindet als schneller Feinverteiler die Ortszentren und S-Bahnhöfe des Limmattals zwischen Zürich-Altstetten und Killwangen. Mit dem neuen Verkehrsmittel soll der Modalsplit zugunsten des öffentlichen Verkehrs verschoben und gleichzeitig das Rückgrat für die künftige städtebauliche Entwicklung im Limmattal geschaffen werden. Nach Inbetriebnahme der 1. Etappe vom Farbhof Zürich nach Schlieren im Jahr 2019 wurde im Dezember 2022 mit der 2. Etappe die gesamte Strecke eröffnet.

Das Spektrum unserer Gestaltungsaufgaben während der 12 Jahre Planungs- und Bauzeit war überaus umfangreich und vielfältig: von raumplanerischen und städtebaulichen Fragestellungen über die Gestaltung des Strassenraums wurden wir auch mit Entwurf und Umsetzung des Depots betraut.

Identität auf der ganzen Linie

Mit der Limmattalbahn wird die Talhauptachse zwischen Zürich-Altstetten und Killwangen neu definiert. Mit einem kantons- und gemeindeübergreifenden Dialogplan wurden Linienführung, Haltestellen, Siedlungskontext und künftiges Entwicklungspotenzial mit allen beteiligten Akteuren kontinuierlich diskutiert. Bei der Neugestaltung des 13.5 km langen Strassenquerschnitts ging es darum, dem heterogenen Siedlungsraum eine gestalterische Identität zu geben. Dazu trägt auch das Alleenkonzept bei, welches die Limmattalbahn über die gesamte Strecke begleitet. Über den grössten Teil der Strecke konnte ein eigenes Grüntrassee realisiert werden.

Interaktion mit dem Umfeld

Die Haltestellen ermöglichen durch ihre Zentralität eine städtebauliche Konzentration, der sich bereits während dem Planungsprozess artikuliert hat. Verschiedenste angrenzende Räume konnten in Absprache mit der öffentlichen Hand oder Privaten gestaltet und aufgewertet werden. Die Bereiche um die Haltestellen werden sich auch künftig weiterentwickeln – das entsprechende Potenzial wurde im Dialogplan festgehalten.

Der Bahnhof Dietikon ist der wichtigste Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs im Limmattal. Um die Bedeutung dieses Ortes räumlich und architektonisch zu manifestieren und einen optimalen Umstieg zu gewährleisten, wurden die Halteperrons von Limmattalbahn und Bremgarten-Dietikon-Bahn direkt neben den SBB-Perrons angeordnet, mit zwei 70 Meter langen, gemeinsamen Perrondächern markiert und einer neuen, grosszügigen Personenunterführung ausgestattet. Sie dient sowohl als Gleiszugang wie auch als Fussverbindung vom Zentrum zur Limmat.

Depot mit Werkstatt und Abstellanlage

Im Grenzgebiet zwischen den Gemeinden Dietikon und Spreitenbach, direkt neben SBB-Rangierbahnhof Limmattal steht das Depot der Limmattalbahn. Das 150 Meter lange und 23 Meter schmale Gebäude beherbergt eine Waschstrasse, eine Unterhaltsbühne, diverse Werkstätten sowie Betriebs-, Personal- und Lagerräume. Vier Hauben rhythmisieren den langen Baukörper und schaffen nebst einer zusätzlichen Längsbelichtung der Halle auch innenräumliche Qualitäten. Das dunkle Trapezblech der Fassade lässt den Bau in der Landschaft ruhig und elegant erscheinen und kontrastiert gleichzeitig das in hellen Grautönen gehaltene Innenleben. > siehe auch separate Projektseite

Projektinformation

Auftrag:         

Limmattalbahn AG

(Kantone Zürich und Aargau)

Planerwahlverfahren 2010

Projektdaten:

Streckenlänge 13.5 km

2 Kantone

6 Gemeinden

27 Haltestellen

28 beteiligte Planerfirmen

  

Mitarbeit 10:8 Architekten:

Ivica Kesic, Fabian Willi, Thomas Neukomm, Lutz Neumann, Andrés Silva Mayorga, Florian Kühne, Rebekka Marxer, Gardar Snaebjörnsson, Filipa Costa, Daniel Wyss, Robert Schmude, Marius Mildner, Clemens Berresheim, Yves Merkofer, Daniel Forster, Karin Bienz, Christine Bentele, Achille Patà, Robert Bauer, Eric Wall, Nicole Inauen, Julia Riebel
Jürg Senn, Georg Rinderknecht, Katrin Schubiger 

Projektpartner Querschnittsmandat Gestaltung:      

stadt raum verkehr, Birchler+Wicki, Zürich

Andreas Geser Landschaftsarchitekten, Zürich

Fotos:

René Dürr

BüroBuerau

Damaris Betancout